Nachhaltigkeit spielt im Alltag vieler Menschen eine zunehmende Rolle. Schon lange geht es in vielen Fällen nicht mehr nur um das eigene Vergnügen, günstige Preise oder die persönliche Freiheit, sondern auch um ein möglichst nachhaltiges Leben. Stellschrauben gibt es viele, etwa bei der Kleidung oder bei der Ernährung. Allein die Ernährung verursacht schätzungsweise 21 bis 37 Prozent aller Treibhausgase, zudem stammen 35 Prozent der Meeresverschmutzung von Kleidung. Dementsprechend ist es auch weiterhin Zeit, sich Gedanken rund um die Nachhaltigkeit zu machen. Selbst Modelle, die für mehr Nachhaltigkeit sorgen sollen, gibt es.
Zu den bekanntesten Varianten gehört hierbei das drei Säulenmodell der Nachhaltigkeit. Doch was besagt diese Theorie eigentlich? Werden die allgemein gefassten Hinweise bereits heute in praktischen Beispielen umgesetzt? Wir setzen uns mit den einzelnen Punkten genauer auseinander und liefern Antworten auf die wichtigen Fragen rund um das Modell, welche eine nachhaltige Entwicklung in den Fokus stellt.
Drei Säulen der Nachhaltigkeit: woher stammt die Bezeichnung?
Das Modell „Drei Säulen der Nachhaltigkeit“ entstand im Laufe der Jahre. Hier kamen die ersten Ideen auf, das Handeln der Unternehmen und der Wirtschaft aus dem Blickwinkeln der Nachhaltigkeit zu betrachten. Obwohl die ersten Ideen für das Modell bereits deutlich früher entstanden, kam die Bezeichnung hierfür das erste Mal beim Weltgipfel von Johannesburg im Jahr 2002 als Maßstab für Nachhaltigkeit in internationalen Verträgen zum Einsatz.
Heute spielen die Bezeichnung und der Grundgedanke hinter diesem Modell für viele Unternehmen und die Wirtschaft im Allgemeinen eine zentrale Rolle. Zudem wurde der Begriff schon im Jahr 1998 durch eine Enquete-Kommission des deutschen Bundestages verwendet. Die Ursprünge hat das Modell zudem im Vertrag von Amsterdam, da hier die drei einzelnen Säulen ausformuliert wurden. Heute beansprucht allerdings der Oldenburger Professor Bernd Heins die Urheberschaft des Modells für sich, in diesem Fall würde die grundlegende Idee auf das Jahr 1994 zurückgehen.
Die Definition der 3 Säulen der Nachhaltigkeit
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sind einfach erklärt, ein Modell, welches unter Berücksichtigung mehrerer Punkte eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen soll. Im Mittelpunkt stehen drei Säulen, die als Soziales, Ökologie und Wirtschaft bezeichnet werden. Im Grundsatz geht das Modell in der Definition von einer Gleichberechtigung der drei Säulen aus. Dies bedeutet, jeder einzelne Punkt ist gleich wichtig und muss für die nachhaltige Entwicklung beachtet werden. Im Mittelpunkt des Modells steht also das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von unterschiedlichen Zielen aus den drei Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales.
Das Modell hat die Nachhaltigkeit einer gesamten Gesellschaft im Blick und soll einen Teil dazu beitragen, die ökologische, ökonomische und soziale Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sicherzustellen. Mittlerweile wurde das Modell der drei Säulen der Nachhaltigkeit allerdings erweitert, häufig wird nun sogar von einer vierten Säule gesprochen. Hierbei handelt es sich um die politische Umsetzungsebene, zudem spielt bei einer genauen Betrachtung häufig die Bildungsperspektive eine zentrale Rolle.
Was genau besagt das Modell der drei Säulen der Nachhaltigkeit detailliert?
Exakte Definitionen und 3 Säulen der Nachhaltigkeit Beispiele ermöglichen einen deutlich genaueren Einblick in die Gedankengänge und das Potenzial, welches das Modell vorweisen kann. So geht es bei der ökonomischen Nachhaltigkeit der drei Säulen der Nachhaltigkeit in erster Linie um nachhaltiges Wirtschaften. Hier steht also nicht nur die Gewinnmaximierung im Mittelpunkt, auch das Wohl der Gesellschaft und Umwelt spielen eine wichtige Rolle. So kann die Lebensqualität aktueller und zukünftiger Generationen gesichert werden. Bei der ökologischen Nachhaltigkeit steht hingegen die Umwelt im Zentrum.
Mit diesem Punkt werden explizit Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen angesprochen. Der Erhalt der Umwelt für zukünftige Generationen ist für die Wirtschaft und das Wohlbefinden bei den drei Säulen der Nachhaltigkeit zugleich von großer Bedeutung. Bei der sozialen Nachhaltigkeit dreht sich alles um die gesamte Gesellschaft und die Menschen an sich. Eine gleiche Behandlung, ein Recht auf Würde und eine freie Persönlichkeitsentfaltung sind bei den drei Säulen der Nachhaltigkeit von großer Bedeutung.
3 Säulen der Nachhaltigkeit Beispiele – so agieren Unternehmen schon heute
Obwohl das Modell der 3 Säulen der Nachhaltigkeit für Unternehmen und die Politik immer wieder erweitert und an die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft angepasst wird, sind viele Unternehmen bereits heute um eine Umsetzung bemüht. Je nach im Detail betrachteter Säule können verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden. So spielt etwa im Rahmen der Nachhaltigkeit die Produktion unter fairen Bedingungen eine zentrale Rolle. Hier sind viele Unternehmen mit dem Griff zu hochwertigen Rohstoffen oder durch eine faire Bezahlung bereits echte Vorbilder.
Ähnliche Ziele und Maßnahmen können bei der ökologischen Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielen. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit für Unternehmen können hier durch den Verzicht auf Raubbau, weniger Plastik in den Verpackungen oder ein effektives Reduzieren der CO₂-Emissionen in die Tat umgesetzt werden.
Viele der genannten Punkte lassen sich auch mit einem Blick auf die soziale Nachhaltigkeit wiedererkennen. Keine Ausbeutung vor Ort, der absolute Verzicht auf Zwangs- und Kinderarbeit sowie attraktive Angebote rund um die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zählen im Bereich „Soziales“ zu den 3 Säulen der Nachhaltigkeit für Unternehmen und werden schon heute in vielen Unternehmen erfolgreich umgesetzt. Mehr über das Thema Nachhaltigkeit kann man außerdem auf volle-pulle-umweltschutz.de lesen.
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