Wasser ist ein wertvolles Gut, für das Leben unerlässlich und wird im Alltag dennoch häufig als selbstverständlich wahrgenommen. Dies führt zu einem teils immensen Verbrauch im privaten und gewerblichen Bereich gleichermaßen. Im Jahr 2022 lag der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch für Trinkwasser bei etwa 125 Litern, dies entspricht einem jährlichen Verbrauch von durchschnittlich 297 Kubikmetern. Gleichzeitig sind die Wasservorräte begrenzt.
Zwar stehen weltweit rund 1,4 Trilliarden Liter Wasser zur Verfügung, hiervon handelt es sich aber nur zu 2,5 Prozent um trinkbares Süßwasser. Der größte Teil ist also für die Trinkwasserversorgung nicht nutzbar. Zusätzlich ist ein großer Teil des Süßwassers im Eis gebunden. Dementsprechend lohnt es sich, über einen nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sprechen. Dies sichert eine einwandfreie Versorgung mit Trinkwasser und kommt gleichzeitig der Umwelt zugute.
Einen spannenden technologischen Ansatz für ein effizientes Senken des Wasserverbrauchs stellen Regenwassernutzungsanlagen dar. Doch wie funktionieren diese Anlagen? Was ist eine Regenwassernutzungsanlage mit Trinkwassernachspeisung und welche Kosten entstehen für Immobilienbesitzer?
Wie funktioniert eine Regenwassernutzungsanlage?
Wasser, welches verdunstet, kommt irgendwann wieder in Form eines Regenschauers zurück auf die Erde. Normalerweise wird das Wasser dann durch die Kanalisation abgeführt oder versickert auf klassische Art und Weise im Boden. Doch grundsätzlich muss dies nicht sein. Regenwasser kann ohne große Aufbereitung für viele verschiedene Zwecke genutzt werden, etwa für die Gartenbewässerung oder für die Spülung der Toilette in den eigenen vier Wänden.
Denn der regelmäßige Regen bietet viel Potenzial, Wasser zu sparen und somit die Umwelt zu entlasten. Hier kommt eine große Ersparnis zustande, denn allein im Oktober 2023 regnete es deutschlandweit durchschnittlich rund 100 Liter pro Quadratmeter. An diesem Punkt setzt eine Regenwassernutzungsanlage an. Diese fängt bei Regen das Wasser auf und führt dieses in Speichervorrichtungen ab. Diese sind mit den nutzbaren Einrichtungen in den eigenen vier Wänden verbunden.
Wird hier dann Wasser benötigt, kann das aufgefangene Regenwasser genutzt werden. Dies spart Geld, da nicht auf das kostenpflichtige Frischwasser aus der Leitung zurückgegriffen werden muss. Mit durchschnittlich deutlich über 120 Regentagen pro Jahr in Deutschland kommt eine große Wassermenge zusammen.
Regenwassernutzungsanlage Kosten – wie teuer wird es?
Natürlich muss vor der ersten Nutzung Geld investiert werden, damit an unterschiedlichen Stellen Regenwasser genutzt werden kann. Dies gilt vor allem bei einer Regenwassernutzungsanlage mit Trinkwassernachspeisung, die jedoch aufgrund der praktischen Vorteile eine sinnvolle Investition darstellt. Für eine Regenwassernutzungsanlage mit Trinkwassernachspeisung müssen Immobilienbesitzer etwa 2.500 bis 5.000 Euro Kosten einrechnen.
In diesen Kosten sind aber bereits die Speicher, die Rohrleitungen, Filter und natürlich auch Pumpen enthalten. Zudem berücksichtigen diese Kosten die fachgerechte Installation der Regenwassernutzungsanlage mit Trinkwassernachspeisung durch einen Fachmann. Doch die Regenwassernutzungsanlage Kosten amortisieren sich mit der Zeit, da eine große Menge Frischwasser eingespart werden kann. Wie lange dieser Vorgang dauert, ist von vielen Faktoren abhängig.
Hier spielen unter anderem die Wasserpreise beim örtlichen Versorger und natürlich auch der Verbrauch eine zentrale Rolle. Bis zu 300 Euro Ersparnis stellen in einem rechnerischen Beispiel für einen Vier-Personen-Haushalt keine Seltenheit dar. Hinzu kommt das gute Gefühl, nachhaltig zu agieren und wertvolle Ressourcen zu schonen. Wenn Sie Ihr Haus zusätzlich noch nachhaltiger gestalten wollen und Sie in einem Fachwerkhaus wohnen, kommt eventuell das Thema Fachwerkhaus dämmen ebenfalls in Frage.
Kann das Regenwasser ohne Einschränkungen genutzt werden?
Das Wasser wird bei der Verwendung einer Regenwassernutzungsanlage in der Regel auf dem Dach gesammelt und dann über die entsprechenden Leitungen in den Speicher bzw. die Zisterne geleitet. Von diesem Standort aus befördern Pumpen das Wasser an die gewünschten Stellen. Allerdings ist das Wasser nicht für alle Einsatzzwecke gut geeignet, vor allem als Trinkwasser sollte dieses nicht genutzt werden.
Zu den klassischen Anwendungsbereichen gehören unter anderem die Toilettenspülung oder auch die Waschmaschine. In beiden Fällen kann das Regenwasser aus der Anlage ohne Einschränkungen genutzt werden. Ebenfalls eine gute Wahl stellt die Verwendung des eigenen Wassers für den Garten dar.
Hiermit können Hausbesitzer etwa einen Gartenteich besonders günstig mit Wasser füllen. Auch für das regelmäßige Gießen der Blumen ist das aufgefangene Regenwasser ohne Einschränkungen geeignet. Da es sich um ein besonders weiches Wasser handelt, sorgt dieses für ein gesundes Pflanzenwachstum im eigenen Garten.
Welche weiteren Vorteile bieten die Anlagen zusätzlich?
Die Regenwassernutzungsanlagen sind also gut für die Umwelt und ebenfalls gut für den eigenen Geldbeutel. Gleichzeitig handelt es sich heute um hochkomplexe Anlagen mit einem durchdachten Aufbau, der für eine hohe Zuverlässigkeit sorgt. Dies gilt vor allem für eine sogenannte Regenwassernutzungsanlage mit Trinkwassernachspeisung. Diese sorgt für eine reibungslose Wasserversorgung in den eigenen vier Wänden, auch unter erschwerten Bedingungen.
Dies zeigt sich etwa bei einer lang anhaltenden Trockenheit oder auch bei einer Frostperiode. Je nach Anlage läuft bei Unterschreiten eines gewissen Wasserstandes Wasser in die Zisterne nach oder es kommt eine komplexere Variante mit einer Nachspeisung in die Pumpenleitung zum Einsatz. Entsprechende Möglichkeiten bieten etwa die Regenwassernutzungsanlagen von Wilo. Auch die Städte und Gemeinden profitieren im Übrigen von einer Nutzung der entsprechenden Anlagen.
Denn gerade in öffentlichen Gebäuden können die Systeme viel Wasser sparen und für ein gutes Image sorgen. Bei Starkregen helfen die Regenwassertanks zudem dabei, Überflutungen zu verhindern, indem die Kanalisation entlastet wird. Bei einer Verwendung des Regenwassers für die Waschmaschine können Haushalte zudem Waschmittel sparen. Das Wasser weist einen deutlich geringeren Kalkgehalt als Trinkwasser auf, ist also weicher. Hier kann die Dosierung des Waschmittels somit sparsamer erfolgen, bis zu 20 Prozent Ersparnis sind problemlos möglich. Das gesparte Geld kann perfekt in eine nachhaltige Reise investiert werden.
Welche Punkte müssen bei einer Regenwassernutzungsanlage noch beachtet werden?
Bei der Planung und Installation einer neuen Regenwassernutzungsanlage sollten die individuellen Bedürfnisse und natürlich auch das persönliche Budget beachtet werden. Zusätzlich spielen die gesetzlichen Anforderungen eine zentrale Rolle, die in der sperrigen „DIN 1989-100: Regenwassernutzungsanlagen – Teil 100: Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 16941-1″ Verordnung festgelegt sind.
Hier ist also ein erfahrener Betrieb der passende Ansprechpartner. Für eine einwandfreie und dauerhafte Funktionalität empfiehlt sich zudem eine regelmäßige Wartung der gesamten Anlage. So können Defekte an Pumpen oder Leitungen schnell erkannt sowie behoben werden. Die Hersteller empfehlen eine jährliche Überprüfung der Funktionalität, diese kostet etwa 100 Euro.
Übrigens: Wer das Geld für eine große Regenwassernutzungsanlage von Wilo oder anderen Herstellern nicht aufbringen kann, trägt bereits mit einer einfachen Regentonne unter einem Fallrohr einen Teil nachhaltigen Wassernutzung bei. Das Wasser kann dann vor allem für den Garten genutzt werden. Um weitere natürliche Ressourcen im Alltag verwenden zu können, kann über eine Solar und Windenergie Kombination nachdenken.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten im Überblick
1. Was ist eine Regenwassernutzungsanlage?
A: Eine Regenwassernutzungsanlage ist ein System, das dazu dient, Regenwasser zu sammeln, zu speichern und für verschiedene Zwecke wie Gartenbewässerung, Toilettenspülung oder sogar als Brauchwasser im Haushalt nach entsprechender Aufbereitung zu nutzen. Dieses System trägt dazu bei, Trinkwasser zu sparen und die Belastung der Kanalisation zu verringern.
2. Wie funktioniert eine Regenwassernutzungsanlage?
A: Eine typische Anlage umfasst Dachrinnen, die das Regenwasser auffangen, Filter, die Verunreinigungen entfernen, einen Speichertank, in dem das Wasser gesammelt wird, und ein Verteilungssystem, das das Wasser je nach Bedarf an die Verbrauchsstellen leitet. Moderne Anlagen können auch mit einer Pumpe und einer Steuerungseinheit ausgestattet sein, um die Wasserzirkulation zu optimieren.
3. Ist das gesammelte Regenwasser trinkbar?
A: Normalerweise ist das gesammelte Regenwasser ohne weitere Aufbereitung nicht trinkbar. Es kann jedoch für Zwecke genutzt werden, die keine Trinkwasserqualität erfordern. Für die Trinkwassernutzung müsste das Wasser speziellen Reinigungs- und Desinfektionsverfahren unterzogen werden, um sicherzustellen, dass es frei von Schadstoffen und gesundheitlich unbedenklich ist.
4. Welche Vorteile bietet eine Regenwassernutzungsanlage?
A: Regenwassernutzungsanlagen können helfen, die Wasserkosten zu senken, die Abhängigkeit von der öffentlichen Wasserversorgung zu reduzieren und die örtlichen Abwassersysteme zu entlasten. Sie tragen auch zum Umweltschutz bei, indem sie die Nachfrage nach aufbereitetem Trinkwasser reduzieren und zur Verringerung der Erosion und Überflutungen beitragen können.
5. Welche Wartung erfordert eine Regenwassernutzungsanlage?
A: Die Wartung einer Regenwassernutzungsanlage beinhaltet die regelmäßige Reinigung der Filter und Dachrinnen, die Überprüfung der Pumpe und Steuerungseinheit sowie die Kontrolle des Speichertanks auf Sedimente oder Algenwachstum. Es ist wichtig, das System gemäß den Empfehlungen des Herstellers oder eines Fachbetriebs zu warten, um eine lange Lebensdauer und effiziente Funktionalität zu gewährleisten.
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